Das wichtigste in Kürze zur Unfallversicherung
- Es gibt die gesetzliche und private Unfallversicherung in Deutschland.
- Sie leistet nur in Folge von Unfällen. Andere Versicherungen wie zum Beispiel die Berufsunfähigkeitsversicherung greift umfänglicher.
- Vor allem für Menschen, denen keine Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung zustehen (Hausfrauen/-Männer, Rentner), die wegen ihres Gesundheitszustandes keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen können und für Menschen mit riskanten Hobbys ist eine private Unfallversicherung interessant.
- Es gibt eine Vielzahl von komplexen Bau- und Stolpersteinen. Wir helfen dir gerne beim Finden der für dich passenden Versicherungslösung.
Es gibt in Deutschland die gesetzliche und die private Unfallversicherung.
Die gesetzliche Unfallversicherung leistet im Zusammenhang mit der versicherten Tätigkeit. Dazu gehören zum Beispiel: berufliche Tätigkeiten, Schule und Studium.
Die private Unfallversicherung leistet darüber hinaus auch bei Unfällen, die in der Freizeit passieren.
Ein Unfall ist zu verstehen als ein plötzlich eintretendes Ereignis, das von außen wirkt oder durch erhöhte Kraftanstrengung entsteht und einen Gesundheitsschaden verursacht.
Beide Versicherungen haben gemeinsam, dass sie nur bei Unfällen, nicht aber bei Krankheiten greifen. Ausgenommen sind hier Berufskrankheiten, für die die gesetzliche Unfallversicherung auch leistet.
Der Geltungsbereich einer privaten Unfallversicherung erstreckt sich weltweit und ist zeitlich uneingeschränkt.
In der gesetzlichen Unfallversicherung erhält man erst ab einer 20-prozentigen Minderung der Erwerbsfähigkeit eine Unfallrente. Bei der privaten Unfallversicherung reicht eine 1-prozentige Invalidität bereits aus, um mindestens eine einmalige Zahlung zu erhalten.
Steuerlich betrachtet sind Leistungen jeweils steuerfrei, lediglich eine eventuelle Unfallrente aus der privaten Unfallversicherung muss mit dem Ertragsanteil versteuert werden.
Eine private Unfallversicherung kann dich auf viele Arten finanziell unterstützen.
Der Grundpfeiler einer privaten Unfallversicherung ist die Invaliditätsleistung. Hier bestimmt man eine Grundsumme und eine Progression (0 bis 1000 Prozent).
Bei einer Grundsumme von 100.000 Euro und einer Progression von 350 Prozent würde man abhängig vom Grad der davongetragenen Invalidität eine Einmalzahlung bekommen.
Die Invalidität richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Gliedertaxe. Angenommen für den Verlust meines kleinen Fingers wären 5 Prozent Invaliditätsgrad festgeschrieben, würde man also 5.000€ erhalten. Wenn ein anderer Versicherer in seiner Gliedertaxe aber 10 Prozent verspricht, würde man 10.000€ erhalten. Die Gliedertaxe wird meistens in der Beratung nicht thematisiert, ist aber ein sehr wichtiges Element, das verschiedene Tarife erst vergleichbar macht.
Sollte durch den Unfall zum Beispiel die Stimme verloren gehen, würde der Verlust in den meisten Fällen eine 100-prozentige Invalidität nach sich ziehen. Im Falle einer 350-prozentigen Progression würde man also 350.000€ erhalten, denn die Progression erhöht mit steigendem Invaliditätsgrad auch die Leistung.
Eine weitere Art der finanziellen Unterstützung kann durch den Abschluss einer Unfall-Rente erreicht werden, die in der Regel ab 50-prozentigem Invaliditätsgrad monatlich gezahlt wird. Jedoch greift diese Rente lediglich durch Unfallfolgen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung umfasst ein wesentlich größeres Spektrum da sie auch bei Krankheiten leistet.
Die Unfall-Tod-Leistung ist eine weitere Möglichkeit zur Absicherung. Sie bietet sich an, um für die eigenen Unkosten der Beerdigung etc. vorzusorgen. Sie greift aber eben nur im Falle eines Unfalls. Hier bietet die Risikolebensversicherung einen umfassenderen Versicherungsschutz. Die Höhe dieser Leistung bestimmt meist die Vorauszahlung bei einer Invalidität. Erst nach eingehender Prüfung wird der Restbetrag überwiesen.
Das Unfall-Krankenhaustagegeld ist ebenfalls abschließbar. Es greift, sobald man aufgrund eines Unfalles stationär im Krankenhaus aufgenommen wird. Der Vorteil liegt darin, dass man von Tag 1 an eine Art Verdienstausfall erhält. Auf der Gegenseite handelt es sich leider nur um stationäre Krankenhausaufenthalte, die durch einen Unfall herbeigeführt wurden. Eine normale Krankentagegeldversicherung kann hier zielführender sein.
Dazu wird meist auch ein Genesungsgeld gewährt, dass im Anschluss oder sogar parallel zum Unfall-Krankenhaustagegeld gezahlt wird.
Des Weiteren muss darauf geachtet werden, dass Leistungen wie Bergungskosten und kosmetische Operationen, Schäden durch Bewusstseinsstörungen, Vergiftungen und Infektionen weitestgehend mitversichert sind.
Darüber hinaus gibt es weitere Wahlbausteine, die in den Versicherungsschutz integriert werden können. Dazu zählen Assistance-Leistungen (Tierbetreuung, Einkäufe erledigen, …), Krebs-Bausteine (Brust-, Eierstockkrebs, …), Erstattungen von Selbstbeteiligungen, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht zahlt und Knochenbruchleistungen.
Das Angebot in diesem Versicherungsbereich ist hoch und die Variabilität der Tarife sorgt für viel Aufwand beim Vergleich. Ein unabhängiger Experte an deiner Seite kann dir dabei helfen, die für dich optimale Absicherung zu finden oder die Bestehende zu optimieren.